Jahrgang 2021

Das Pägnanteste an 2021 was noch jahrelang in Erinnung bleiben
wird ist mit Sicherheit, das Sommerhochwassser im Juli. Noch nie
da gewesen und hoffentlich auch nie wiederkommend.
Es war das bezeichnenste Ereignis des Jahres, in dem wir mit der
Natur um die Trauben kämpfen mussten. Ständige Regenfälle und
kühlere Temperaturen machten 2021 nicht zu Winzers Lieblingsjahr.
Nach drei warmen Jahren in Folge kam jedem 2021 deutlich zu kühl
vor. Schaut man auf die Wetterdaten und vergleicht diese mit dem
langjährigen Schnitt, landen wir ziemlich genau im Mittel. Also
könnte man sagen: 2021 – das relativ normale Jahr.


Ein langer Winter hat definitiv zu der Fehleinschätzung beigetragen.
Die Weinberge sind recht spät mit der Vegetation gestartet,
wuchsen dann über den Sommer konstant langsam aber dauerhaft
weiter, sodass uns die Arbeit bis Ende Augst nicht ausging.
Dann fing das Pokern um den Lesezeitpunkt an, der September war
wärmer als gewöhnlich und brachte den Trauben nochmal einen
Schub, der jedoch Anfang Oktober wieder ausgebremst wurde. So
verschoben wir die Lese um eine weitere Woche nach hinten und
starteten erst am 20. Oktober.
Die Ernte verlief dann relativ reibungslos. Wir konnten den Plan gut
und zügig abarbeiten, leider auch weil nicht so viele Trauben am
Stock hingen, beendeten wir die Ernte mit einem Minus von 40%.
Kurz vor der Füllung der Weine im August 2022 sind wir sehr
zufrieden mit der kleinen aber feinen Menge. Der 2021ziger – ein
klassischer Moseljahrgang: Leicht, knackig aber trotzdem mit voller
Struktur durch die lange Hängzeit am Stock.